Seiten


Dienstag, 29. März 2011

Wo sind die Motorbikes????


Bin heute gut in Malaysia, Kuala Lumpur angekommen! Ich bin zwar erst seit ein paar Stunden hier in Malaysia, der erste Eindruck aber ist: WWWWOOOOOOOWWWWW!
Die Buse schauen ordentlich aus und nicht wie ein großer Kasten auf 4 Rädern, es gibt sogar eine Autobahn und der Straßenverkehr ist sehr geregelt. Das erste was mir aber aufgefallen im Vergleich zu Vietnam, Laos und Kambodscha: Wo sind die MOTOBIKES????? Es ist sehr ungewohnlich, sich einem "normallen" Straßenverkehr wieder anzupassen, ich wollte bei rot über die Straße gehen (was in den letzten 3 Monaten ganz normal war) und wurde fast gleich niedergefahren und angehupt - hier wird auch fast nicht gehupt! Bin also sehr überrascht und muss mich erst wieder daran gewöhnen!


Auch die Leute sind sehr freundlich, fangen mit einem leicht zu reden an, viele können gut Englisch sprechen. Die Malaysische Sprache ist wieder mal eine nicht tonale Sprache im Gegensatz zu Vientamesich und Laotisch. Bei diesen Sprachen hängt die Bedeutung eines Wortes von der Tonhöhe ab und wie es ausgesprochen wird. Sehr kompliziert und für mich unvorstellbar zu lernen!!! Gerade mal, das ich ein paar Phrasen sagen konnte!
Aja, und hier in Asien lerne ich immer "Österreich" auf der Sprache vom Land wo ich bin, die Leute verwechseln es immer mit Australien. Macht alles ein bisschen einfacher und brauche nicht erklären, dass es das Land ohne Känguru ist. In Vietnam sagt man "AUU" dazu (mit starker Betonung auf das U) und bedeutet auch T-Shirt!!!

Sonst noch ein paar Worte zu Vietnam:
Hanoi war keine besondere Stadt, das Wetter auch nicht so wirklich klasse, kalt und regnerisch. Manche Gebiete waren zwar ganz nett mit kleinen engen Häusern, aber wie sonst auch in Vietnam war es chaotisch.

Es ging dann aber zu einem Wasserpuppentheater, JA ein Wasserpuppentheater. Als ich das gelesen habe, musste ich mir gleich Tickets kaufen. Wasserpuppentheater gibt es nur in Vietnam, vor allem im Norden und wurden am meisten von den Reisbauern genutzt. Die Bühne ist ein Becken mit hüfttiefen Wasser gefüllt, hinter einem Vorhang sind die Akteure, die Holzpuppen an Bambusstangen montiert bewegen und vor allem kurze Sketche aus dem alltäglichen Leben wie tradioneller Tanz, landwirschaftliche Tätigkeiten oder Tierwettkämpfe vorspielen. Neben der Bühne sitzt ein Orchester, das die Zuschauer mit ein paar tradionelle Lieder begrüsst und dann die gesamte Aufführung begleitet. Ich habe es irgendwie witzig gefunden, es war alles sehr einfach dargestellt aber ich glaube gerade deswegen war es lustig. Die Musik dazu war auch super und mal was anderes, hatte einen chinesischen Einfluss.


Die Asiaten sind ganz verrückt auf das "Peace" Zeichen (vor allem auch in Vietnam), auf allen Fotos zeigen sie es. So ganz sicher bin ich mir nicht warum, aber ich hab mal zwei Varianten gehört: die Chinesen machen es und halten die Hand direkt neben das Gesicht, um ihr Gesicht dünner ausschauen zu lassen. Die andere Version ist, das es "SU SU" heißt und im weitesten Sinne bedeutet es: Ich gebe dir Energie. Weiss nicht, ob da was Wahres dran ist.


Mit der Sicherheit haben sie es ja hier auch nicht so genau, man sieht Männer mit Schlapfen auf Baustellen herumlaufen, selten einen Baustellenhelm auf dem Kopf. Aber interessante Schilder weisen auf Sicherheit hin:

Man sieht Leute mitten in der Stadt schweissen, ohne Schutzbrille - einfach unvorstellbar!!!!!

Bei Arbeiten am Stromnetz muss ich immer wieder den Kopf schütteln, wenn ich sehe, wie die Leute dort herumklettern und in dem Gewirr von Seilen herumfuchteln. Schaut nicht so aus, als ob da irgendein System dahinter steckt.

Aber in Vietnam gibt es seit zwei Jahren eine Helmpflicht - für alle die am Motorbike sitzen, in Kambodscha ist Helmpflicht nur für den Fahrer, die hinten sitzen brauche keinen und in Laos glaub ich gibt es keine Regel, da fahren die meisten ohne Helm. Die Helme sind sehr variabel hier, es gibt welche für etwa 4 Euro zu kaufen, man hat aber eher das Gefühl eine Eierschale auf dem Kopf zu haben (aber besser als nichts) und aber es gibt auch vernünftige Helme, so wie bei uns. Aber an jeder Straßenecke gibt es Helme zu kaufen.


In Vietnam dürfen auch nur eine begrenzte Anzahl an Leute auf dem Motorbike mitfahren, zwei Erwachsene und zwei Kinder. Es wird sich zwar nicht so daran gehalten, aber die Polizei hier ist sehr streng und straft auch (das Geld geht wahrscheinlich in deren Taschen, deshalb fallen die Strafen auch ziemlich hoch aus).

Sodala, das waren mal die letzten Eindrücke von Vietnam und die ersten von Malaysia, ich bin schon sehr gespannt, was dieses Land noch zu bieten hat.

Mittwoch, 23. März 2011

Das Leben in Vietnam und kulinarische Besonderheiten

Bin nach fast drei Wochen in Südvietnam im Norden von Vietnam gelandet, in Hanoi, der Hauptstadt von Vietnam. Nach Hoi An ging es nach Danang, Danang ist die drittgrößte Stadt in Vietnam, eher eine schlafende Stadt und kaum Touristen, was mir wieder sehr gefallen hat. Es gibt hier nicht viel zum Sehen, aber es gibt viele Hotels und Restaurants, vor allem für die Leute die hier herkommen um Buiness zu machen, deswegen ist es auch nicht gerade billig.


In der Nacht ist alles beleuchtet, der Wahnsinn. Oft habe ich auch das Gefühl, je mehr Geld die Stadt hat, umso mehr bunte Lichter gibt es.

Aber ich war dann doch länger als geplant dort, weil ich Bekannte in Danang (Vietnamesen, die ich auf der Reise getroffen habe) hatte und sie mir ein bisschen das Leben zeigten.

Habe hier somit auch das richtige Leben in Vietnam gesehen, bin eingeladen worden zum Essen, zum Fortgehn und zu Feiern. Eine Feier war in einem abgelegenen Dorf und die Leute haben alle ganz gross geschaut, es sind nicht oft Europäer im Dorf! Aber super Leute und ich musste mit ihnen dann auch ein paar Stamperl Schnaps trinken! War eine super Erfahrung, das richtige Leben zu sehen!

Und der Verkehr hier in Danang ist nicht anders als im restlichen Vietnam: einfach verrückt!

Es war in dieser Stadt auch total gemütlich durch die Straßen und Märkte zu schlendern. Endlich wieder mal ein Markt, wo man in Ruhe durchgehen kann, ohne von 10 Frauen gleichzeitig genervt zu werden, das man was kaufen soll und einem alles Mögliche andrehen.
Hier stoppen ein paar Frauen einen sogar, schauen und greifen einen an, lachen und manche wollen auch ein Foto machen. Total freundlich und nett! Also hier mal wieder ein paar Eindrücke vom Markt:




Total witzig ist, dass viele Frauen in ihren Ständen ein Mittagsschläfchen machen, die lassen sich durch nichts stören.

Das Beste an dem Markt aber war sicher die Toiletten, die sie dort haben! Das war das Schlimmste!!!!!! Das waren drei Nischen, getrennt mit hüfthohen Wänden und zwei Betonstempfen, worauf man hocken mussten! OH MEIN GOTT! Als ich das gesehen habe, ist mir alles vergangen… Jedoch gab es ein paar Schritte weiter normale Toiletten, aber alle vietnamesischen Frauen gingen alle hier hin.

Das Essen hier in Vietnam ist auch total gut, die vietnamesische Küche ist etwas anders als in Thailand, Kambodscha und Laos, erstens Mal wird alles gegegessen was läuft, kriecht, schlängelt, flight, schwimmt und krabbelt. Natürlich ist Reis das wichtigeste, Vietnam gehört nach Thailand zum größten Reisproduzenten auf der Welt. Aber Reis ist nicht gleich Reis, es gibt etwa 20 verschiedene Sorten und man kann in den Restaurants auch die Unterschiede schmecken. Scharf wird hier kaum gegessen, man kann sich das Essen selber mit ein paar Chilli würzen, aber serviert wird es nicht scharf (im Gegensatz zu Thailand und Laos). Am liebsten habe ich es aber, wenn zu einer Nudelsuppe ein Teller voller frischen Kräuter kommt, wie verschiedene Minze, Salatblätter, Basilikum, Melisse und viele andere.

Man merkt auch, das die Lieblingsbeschäftigung der Vietnamesen Essen ist, an jeder Strassenecke wird gekocht und es gibt viele mobile Restaurants für den kleinen (oder auch großen) Hunger.
Überrall dazu kommt dann Fischsauße, an die sehr salzige Sauße muss man sich ein bisschen gewöhnen.
Das ungewöhnlichste was ich hier probiert habe, war Froschschenkeln, Hai und ein Embryoei, das ich aber nicht fertig essen konnte, weil mir so gegraust hat. Das ist ein gekochtes Ei und mittendrinnen ist ein Embryoküken, uarg!


Hier haben wir Ziegeneuter gegessen, das bekommt man mariniert auf den Tisch und mit einem kleinen Griller muss man es sich dann selber grillen. Das Fleisch selber nicht wirklich aufregend, sehr zäh.

Unglaublich ist, wie schnell man sich an die Einheimischen anpasst und einfach alles auf den Boden wirft und je mehr es beim Essen rundherum ausschaut, umso besser.
Geschmatzt und geschlürft wird hier auch, was das Zeug hält! Je lauter, umso besser!

Das schöne Wetter hat leider nachgelassen und es ist kalt und regnet was nicht wirklich normal ist für diese Zeit, normallerweise ist es sauheiß so kurz vor der Regenzeit. Aber gerade hier in Vietnam ist das Wetter schon länger nicht mehr wirklich schön gewesen, das Wetter spielt ein bisschen verrückt.

Wegen der Erdbeben und Tsunami Katastrophe in Japan habe ich jetzt auch meine Reiseroute geändert und werde nicht wie geplant nach Südkorea und Taiwan fliegen. Stattdessen geht es nach Malaysia, genau auf die malaiischen Halbinsel, also Kuala Lumpur ist der erste Stopp.

Nach Malaysia geht es dann zum neuen Jahr zurück nach Kambodscha, die feiern dort Neujahr nicht wie wir von 31.12 auf 01.01, die haben ein dreitägiges Fest Mitte April, dieses Jahr von 13 - 15 April. Bin zu einer Familie eingeladen worden und schon sehr gespannt drauf.

Montag, 21. März 2011

Easyriders - Off the beaten track!

Nachdem es in Vietnam doch sehr schwer ist, abseits der Touristenroute zu reisen, ist mir in Dalat ein Easyrider genau recht gekommen. Ein Easyrider ist ein Motorbike Fahrer mit einem größerem Bike, wo das Gepäck an das Bike angebunden wird und dann gehts los durch Vietnam abseits der Touristenroute - um das echte Vietnam zu sehen.

Ich habe also die letzten Tage hinten auf einem Motorbike verbracht, es ging von Dalat durch das zentrale Highland nach Hoi An, einer Stadt an der Küste.

Ich hatte einen ganz netten Fahrer, sein Name war Tung und etwa 40 Jahr alt, er macht das schon seit 10 Jahren und hatte somit auch sehr gute Erfahrung. Er wusste immer viel zum Erzählen und ich konnte ihn alles über Vietnam fragen.

In diesen 6 Tagen habe ich so viele neue Sachen gesehen, erlebt und interessante Geschichten gehört, vor allem über den Krieg, wie sich Vietnam bis jetzt entwickelt hat, Korruption und wie jetzt noch immer der Kommunismus Einfluss hat.
Zum Beispiel haben es junge Leute sehr schwer einen Job zu bekommen, wo ein Familienmitglied mal für die Amerikaner gearbeitet hat oder nach Amerika ausgewandert sind. Ein Bewerbungsschreiben schaut auch nicht so aus wie bei uns, das man seine Fähigkeiten und Berufserfahrung angibt, hier ist es eher ein Stammbaum der gesamten Familie und man darf ja nichts geheim halten, irgendwie bekommen sie es heraus, die Leute werden noch stark überwacht.

Bevor Tung ein Easyrider wurde, war er ein Anwalt bei der Regierung, um den Job wechseln zu können muss man sich ummelden (oder so irgendwie). Jedenfalls hat er dann dem Polizisten 5.000.000 Dong (das sind etwa 170 Euro und eine Menge Geld in Vietnam) bezahlen müssen, dass in die Tasche des Polizisten gegangen ist, der hat ihm ein Formular erstellt und danach war er in 5 Minuten ein Easyrider. So einfach geht’s hier, wenn man Geld hat.

Und hier ein paar Sachen, was ich so erlebt habe in diesen sechs Tagen:

Entlang der Straße haben wir einige Dörfer gesehen, die Tapioka verarbeitet haben, das ist eine Wurzel die in Fabriken zu Stärke verarbeitet wird. Wir haben an einem Dorf Halt gemacht, total nette Leute und für eine halbe Stunde habe ich ihnen auch geholfen. Die Leute sind rund um mich gestanden und haben voll geschaut, war witzig.


Eines der interessantesten Stopps war die Seidenfabrik, hier konnte ich sehen, wie die Seidenraupen gezüchtet werden und wie dann die Seide verarbeitet wird. Die Raupen in diesen Kokons werden an Märkte verkauft zum Essen.



Es wird sowieso alles was unter dem Begriff Tier fällt und sich bewegt gegessen. Vor allem auch Hunde, die sind eine Spezialität hier, ich konnte sehen wie ein paar arme Hunde zum Schlachten gefahren worden sind, aber probieren werde ich es nicht….

Der Buddhismus hier in Vietnam ist sehr an China angelehnt, man sieht generell einen gewissen Einfluss von China. Mir gefällt aber vor allem der lachende Buddha, der den Leuten Glück bringt. Es gibt auch ein Buddha als Frau dargestellt, was mich aber am Anfang sehr erschreckt hat war das Zeichen unterhalb der Kette bei dieser Figur. Es hat aber nichts mit dem Hakenkreuz zu tun, es ist das Zeichen für langes Leben.


Neben dem Buddhismus gibt es hier viele Katholiken, durch den Einfluss der Franzosen. Man sieht auch wieder mal Kirchen und ich habe mir für eine Weile eine Messe angehört, alles ein bisschen anders.

Wie Pilze gezüchtet werden, sehr interessant!


Und in Vietnam wächst sogar Pfeffer!


Es gibt hier riesige Flächen an Gummibäume, hier stehen die Bäume in einer Linie wie Soldaten Kilometerlang in einer Reihe. Der Rohstoff wird hier von den Bäumen in der Regenzeit gesammelt, nach China exportiert und daraus werden vor allem Reifen hergestellt.

Und die Landschaft war vor allem traumhaft, schöne Hügeln mit kleinen Dörfern und wilden Dschungel und öfters auch mit sehr miserablen Straßen.

Für zwei Tage ging es dem originalen Ho Chi Minh Trail entlang, also ein Weg der das damalige Nordvietnam mit dem Süden verband und zur Versorgung diente. Unglaublich wie das funktioniert hat, sie brauchten von den Norden in den Süden etwa 2 Monate!



In den zentralen Highlands gibt es fast nur Minderheiten, die in kleinen Dörfern wohnen. Diese Leute sprechen alle eine andere Sprache, Tung konnte aber viele dieser Sprachen und wir konnten somit die Dörfer und die Leute besuchen und sehen, wie sie leben. War super, einen Einblick zu bekommen, einmal haben wir auch eine Schule besucht, war voll super.

Das Interessanteste aber war, als wir eine alte Frau besucht haben die zur Kriegszeit in diesem Gebiet gelebt hat, dieses Gebiet wurde heftig von den Amerikanern bombardiert. Das Dorf hat zu dieser Zeit in Höhlen gewohnt, lebten in ständiger Angst von einer der Bomben getroffen zu werden. Nur nachts und bei Vollmond konnten sie ihre Felder bearbeiten, irgendwie mussten sie etwas essen.

Die Frau wirkte aber sehr stark, nicht umsonst werden die Leute hier in Vietnam Bambus Leute genannt, die lassen sich nicht so schnell unterkriegen und sind stark im Kopf, so wie Bambus, der auch sehr biegsam ist und viel aushaltet.

Nach einer sehr schönen Erfahrung geht es jetzt langsam weiter in den Norden. Hoi An, wo ich gerade bin ist sehr schön, mit kleinen Häusern, aber die Leute sind sehr anstrengend, alle wollen etwas verkaufen und nerven... Wahnsinn! In Kambodscha nerven sie zwar auch und wollen Sachen verkaufen, aber lassen dich schnell mal in Ruhe, hier in Vietnam gehen sie dir noch mehr auf den Socken und es hilft eigentlich nur die Flucht zu ergreifen... Gemütlich durch einen Markt schlendern geht hier nicht!