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Sonntag, 17. April 2011

FROHE OSTERN



Zuerst mal FROHE OSTERN an alle! Dadurch das hier sehr wenige Christen leben bekommt man von Ostern überhaupt nichts mit, also keine Osterhasen die Eier verstecken.

Ich bin noch immer in Kambodscha, dem Land das mir auf der Reise am meisten gefällt, vor allem nachdem ich hier zum zweiten Mal bin. Ich war zwar beim ersten Besuch auch schon sehr beeindruckt, aber wenn man die Leute dann wieder sieht und sich sofort wieder wohlfühlt, ist das etwas Besonderes. Vor allem die Leute machen das Land hier so wunderbar, ihre Wärme, Offenheit, Herzlichkeit zeichnen diese Menschen aus. Und vor allem bekommt man so schnell ein Lächeln und Freundlichkeit geschenkt, wenn man durch die Straßen schlendert, das habe ich nirgendswo sonst gesehen.

Jedenfalls habe ich mich jetzt auch entschieden, bis zum Ende der Reise in Kambodscha zu bleiben, obwohl mich Myanmar doch auch sehr reizen würde, aber ich möchte Kambodscha jetzt noch etwas helfen.
Im Moment bin ich in der Hauptstadt Phnom Penh, ein paar Freunde treffen, die ich beim ersten Besuch kennengelernt habe.
Danach geht es wieder zurück nach Siem Reap, dort habe ich ein Kinderheim gefunden mit 30 elternlosen Kindern, die so süß sind, die einzelnen Geschichten dieser Kinder sind aber tragisch...


Diese Kleine zum Beispiel ist 7 Jahre alt, ihre Mutter war heroinabhängig als sie zur Welt kam, um zu überleben brauchte sie selber auch Drogen. Man merkt an ihr, dass sie etwas Schlimmes erlebt hat, aber wie stark sie auch geworden ist.

Jedenfalls möchte ich die restlichen 2 - 3 Wochen diesem Heim helfen, etwas aufzubauen, sie leben von Sponsoring und kämpfen aber oft um die tägliche Portion Reis für die Kinder.

Sonst fühle ich mich in Siem Reap auch sehr wohl, kenne inzwischen viele Einheimische, die mich mitnehmen zum Fortgehen und mir die Kultur zeigen. Also eine schönes Umfeld um die letzten Wochen der Reise zu genießen.

In Phnom Penh habe ich auch ein Waisenhaus mit einem Tuk Tuk Fahrer besucht und habe 15 Kilo Reis für die Kinder gekauft. Mit dem Reis vorne am Motobike und mich hinten dran ging es los!

Ich bin echt beeindruckt, wie die so einfach mit diesem Gewicht durch diesen Verkehr fahren können, für mich unvorstellbar.
Die Kinder waren auch total nett und offen.

Ich konnte mich jetzt noch etwas mehr mit dem Land Kambodscha befassen und je mehr ich darüber erfahre, umso mehr schockiert es mich. Kambodscha ist eines der ärmsten Länder der Welt, wegen des Bürgerkrieges und der Khmer Rouge musste das Land wieder bei Null anfangen (zur Khmer Rouge kommt später nochmals mehr Info).
Die Armut sieht man auch, wenn man etwas außerhalb der Städte fährt, ich habe es auch gesehen, als ich zu Neujahr bei der Familie eingeladen war. Die Familien leben vom Reis, es kann nur einmal im Jahr Reis geerntet werden, fällt die Ernte wegen schlechtem Wetter (zuviel oder kein Regen) aus, ist das ein großer Rückschlag für die Familie. Diese Familien sind von deren Kindern abhängig, die in die Städte gehen und dort versuchen Geld zu verdienen. Übriggebliebenes Geld wird dann nach Hause geschickt.

Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes ist die Landwirtschaft, aber durch mangelnde Technologien, Arbeitsgeräte und Bewässerungssysteme weit hinter den anderen Ländern in Südostasien.
Schlechte Infrastruktur, besonders die schlechten Straßen in den Provinzen erschweren den Transport und erhöhen somit die Produktionskosten.

Tourismus ist ein wichtiger Sektor für das Land.

Kambodscha ist aber auch nicht so weit ausgebaut, die meisten Touristen fahren nach Siem Reap (Tempel von Angkor), Phnom Penh und eventuell noch an die Küste in den Süden. Krisen in Bangkok, wie die Sperren vom Flughafen letzten Jahres im April wegen der Aufstände der Rothemden, spürt auch Kambodscha stark.
Wenn man durch die Straßen von Städten geht, sieht man überall Tuk Tuk Fahrer herumhängen, alle paar Meter wird man von einem Fahrer angesprochen, ob man nicht ein Taxi braucht. Diese Jungs hängen den ganzen Tag auf ihren Motobikes und Tuk Tuks herum und warten...

schlafen sogar in den Tuk Tuks...

oder sie quatschen mit anderen Fahrern, aber man sieht sie nie etwas lesen, wahrscheinlich weil sich viele das nicht leisten oder gar nicht lesen können.

Jedenfalls gibt es zu viele Tuk Tuk Fahrer und zu wenige Touristen, diese Leute brauchen das Geld aber, um überhaupt überleben zu können, vor allem in der Nebensaison ist es schwierig, wo es fast keine Touristen gibt. Mich beeindruckt aber immer, das diese Tuk Tuk Fahrer ein Lächeln im Gesicht haben, wenn sie einen anreden... wie oft versuchen sie einen Touristen anzuheuern, wie oft werden sie von genervten Touristen abgeblitzt?!?! Trotzdem, ein Lächeln können sie einem immer geben und das finde ich bewundernswert von diesem Land.

Korruption ist ein großes Problem hier in Kambodscha, Kambodscha wurde da erst vor kurzem wieder von "The Political & Economic Risk Consultancy Ltd (PERC)" zur Nummer Eins gewählt (mit 9,27 Punkten von 10).

Sogar Lehrer in den Schulen, die auch so gut wie nichts verdienen, sind korrupt. Wird ihnen etwas Geld zugesteckt, bekommt der Schüler die Testfragen vor der Prüfung.

Ok, das wars für dieses Mal, werde mehr ein anderes Mal berichten, wie die die Menschen hier leben und vor allem von den Kindern im Heim.
Naja, sonst dauert es jetzt wirklich nicht mehr lange und das Tage zählen hat begonnen, bis ich wieder daheim bin....

1 Kommentar:

  1. hi eva,

    klasse beschreibung von kambodscha... ich bin jetzt auch schon 5 wochen in kambodscha und ziehe durch das land --- mir gefällt es hier auch sehr, wollte eigentlich malaysien aber ich werd jetzt noch weitere wochen da bleiben...

    finde ich klasse dass du das mit dem weisenhaus gemacht hast, werde ich auch noch machen in PP

    gefällt mir

    Liebe Grüße
    david

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