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Montag, 4. April 2011

Reisen im organisierten und verregneten Malaysia

Erst mal die Route hier in Malaysia, die geplant ist:


Kuala Lumpur ist anders als die Städte die ich bis jetzt in Südostasien besucht habe. Viele moderne und hohe Gebäude, Verkehr ist zwar auch viel hier, aber geregelter und ohne viel Gehupe wird hier durch die Strassen gefahren.
In Kuala Lumpur habe ich dann eigentlich nicht mehr viel gesehen, war nur mehr bei den bekannten Twin Towers, die ich dann doch sehr beeindruckend gefunden habe. Nebenan war eine riesige und teure Shoppingmall, Wahnsinn. Kuala Lumpur ist nicht das, was ich mir erwartet habe.

Nach Kuala Lumpur ging es nach Teman Negara, einem Nationalpark im Zentrum von Malaysia. Es ging mit dem Boot zum am Fluss gelegenen Dorf wo es an einer Uferseite einfache Hostels und schwimmende Restaurants am Fluss gegeben hat, auf der anderen Uferseite waren dann die teuren Bungalows. Natürlich war ich auf der billigen Seite.


Es war ganz ok, nachdem ich bereits einige Dschungel und Regenwälder gesehen habe war es nicht mehr soooo aufregend, aber trotzdem schön die Vielfalt an Bäumen und Büschen zu sehen und man stellt fest, wie viele verschiedene Grüntöne die Natur zeigen kann.

Eine Wanderung aber haben wir gemacht, mit einer schönen Aussicht auf den gesamten National Park.

Hier gibt es eine der größten Canopy Walk, das ist so eine Hängebrücke zwischen den Bäumen auf etwa 45 Meter mit Plattformen dazwischen.


Hier in diesem National Park leben noch Ureinwohner (Orang Asli), die Regierung versuchte vor einigen Jahren die Leute in Dörfer zu verfrachten, zahlten ihnen alles, die Dörfer hatten Strom, fließendes Wasser und Essen. Nach zwei Monaten sind die Leute wieder zurück in den Dschungel, sie kommen mit dem Leben dort besser zurecht und brauchen den „Standard“ nicht, insgesamt leben jetzt noch 20.000 Orang Asli im Dschungel, ohne Ausbildung und irgendwelche Regeln. Das wichtigste für diese Leute ist das tägliche Essen zu besorgen - besser gesagt zu jagen, das immer schwieriger wird weil der Lebensraum der Tiere immer mehr zerstört wird. Sonst rauchen sie, relaxen und machen nichts.


Was ich aber toll finde (so kommt es nach außen hin einen so vor), die Regierung akzeptiert das so wie es ist, die Leute leben im Dschungel, jeden Monat kommen Helfer und schauen, ob alles ok ist. Erinnert mich ein bisschen an Australien und die Aborigines, jedoch mit dem Unterschied, das die australische Regierung das Problem nicht im Griff hat.

Danach ging es zum Cameron Highlands, ein auf etwa 2000 Meter liegendes Hochplateau in den Bergen Westmalaysias mit vielen Teeplantagen, es gibt riesige Erdbeeranlagen, Honighersteller und die Luft ist frisch. Hier kann man super eigenständig Wanderungen unternehmen, die Wege sind sehr natürlich angelegt und oft hat man das Gefühl sich verlaufen zu haben, die Wege sind oft nicht ganz klar markiert. Aber war superschön!



Das Wetter ist uns am ersten Tag einen Strich durch die Rechnung gemacht, als wir fast am Ende waren, hat es einen gewaltigen Monsun Regen vom Himmel gelassen, da wir nicht wussten, wann es ein Ende nehmen wird und es war auch kein Ende in Sicht, mussten wir durch den Regen watscheln und wurden patschnass.

Generell ist es in Malaysia einfach zu reisen, den Tourismus gibt es schon lange und es ist alles gut ausgebaut.

Selber die Leute von Malaysia reisen sehr viel und gerne. Generell ist Malaysia ein sehr fortgeschrittenes Land und wächst seit den 80iger Jahren wirtschaftlich rasant und gilt als eines der stabilsten Länder in Südostsaien, das man auch sieht und fühlt, gut ausgebaute Straßen, Autobahnen, viele Autos, hohe Gebäude, gut gebaute Häuser, Geschäfte (ich vermisse die kunterbunten Märkte!!!) und geschäftstüchtige Leute. Leider nicht so chaotisch und ich muss sagen, dass ich das Chaos sehr vermisse... wie wird es erst werden, wenn ich nach Europa komme...
Viele Leute sprechen hier in Malaysia ausgezeichnet Englisch, es gab hier noch nie Verständigungsprobleme und man muss nicht mit Händen und Füssen kommunizieren. Auch ältere Leute können gut Englisch, überrascht mich sehr.
Das Land selber ist sehr schön, die Busfahrten bieten immer eine schöne Landschaft mit sanften Hügeln.

Das Klima ist sehr tropisch heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit, ausser hier in den Cameron Highlands ist das Klima kühler. Aber unser Tourguide im National Park meinte, dass das Wetter sich seit zwei Jahren sehr stark verändert hat, normalerweise ist die Regenzeit von Oktober bis Februar hier, also im April kein Regen. Aber im Moment regnet es fast jeden Tag, es gibt viele Stürme, alles ganz anders.

Das Essen hier in Malaysia ist anders als in Vietnam, Kambodscha und Laos, die Leute essen hier sehr fettig und süß, man sieht auch viel mehr Leute, die dick sind. Sie sind auch größer und besser gebaut, nicht so klein und zierlich.


Durch den indischen Einfluss gibt es hier auch viel indische Restaurants und die Leute essen da nicht mit Besteck oder Stäbchen sondern ganz einfach mit den Fingern, ABER nur mit der rechten Hand, die linke Hand gilt als unrein und wird zum Klogehen verwendet (so wars früher).

Bin im Moment noch immer in den Cameron Highlands, werden eventuell noch eine Wanderung machen, mal gucken, wie das Wetter wird. Dann wird es weiter in den Norden gehen nach Penang, eine Insel. Hoffe dort ist das Wetter besser, so recht will es gerade nicht, aber ich darf mich eigentlich nicht beklagen, hatte immer viel Glück bis jetzt und darf jetzt auch mal regnen.

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