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Montag, 25. April 2011

Regenzeit im Anmarsch

Der April ist in Kambodscha der heißeste Monat im Jahr und das spürt man auch, um die 30 bis 35 Grad hat es hier, es kühlt nie wirklich ab, auch abends und in der Nacht ist es heiß und oft hat es eine hohe Luftfeuchtigkeit (so um die 70 Prozent). Es kühlt nur ab, wenn es regnet, nach dem Regen ist es aber sofort wieder heiß und die Luft steht.
Ein heftiger Regen kann teilweise ganz schön lange dauern, manchmal mit einem Gewitter das es einem die Schuhe auszieht. In Phnom Penh habe ich eines der schlimmsten Gewitter jemals erlebt, überall hat es geblitzt und gedonnert, der Regen hat in kurzer Zeit die Straßen der Stadt in einen See umgewandelt. Das Kanalsystem konnte das Wasser nicht mehr aufnehmen, es war unmöglich Autos oder Motobikes zu fahren, die Leute standen teilweise hüfthoch im verdreckten Wasser. Nach einer Weile war sogar das Hotel überflutet, man merkte aber, dass das Personal nicht das erste Mal damit zu kämpfen hat.

Motobikes vor dem Hotel standen auch unter Wasser.

Aber man hatte das Gefühl, das es die Leute sehr relaxet nehmen, keiner war hektisch, alle haben die Überflutung einfach hingenommen und das Leben ging ganz einfach weiter.
Einen habe ich aber gesehen der den Regen ausgenutzt hat um seine Motobikes und Tuk Tuks im Regen zu waschen, bis er auch nicht mehr herumfahren konnte. War witzig zum zugucken.

Aber das Beste daran ist: das Gewitter war am Abend, ich machte mir schon Gedanken wie es wohl am nächsten Morgen aussehen würde nach dieser Überflutung: alles war normal, als wenn nichts gewesen wäre, die Leute bauten wie jeden Tag ihre Marktstände auf, verkauften ihre Waren und alles nahm seinen alltäglichen Lauf.

Während der Regenzeit, die etwa im Mai beginnt, regnet es dann fast jeden Tag, aber nicht durchgehend sondern mal eine Stunde am Vormittag und am Nachmittag. Oft auch nur in der Nacht. Aber es ist heiß und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Stürme wie der in Phnom Penh gibt es normallerweise nicht um diese Zeit sondern eher im Juni, Juli. Also auch hier spielt das Wetter verrückt.

Hier rund um Siem Reap ist es das gesamte Jahr über schön warm, die niedrigste Temperatur ist so um die 20 Grad und da frieren die Kambodschaner schon. Ich glaube, die würden schwer einen Winter in Österreich aushalten.

Sonst hat sich hier bei mir mehr oder weniger ein Rythmus eingependelt, nach dem Aufstehen gehts ab zum lokalen Markt und zum Frühstück gibt es eine Nudelsuppe.


Danach geht es zum Waisenhaus, wir spielen, malen, knüpfen Bänder, ich zeige den Jungs was am Computer.... Jedenfalls vergeht die Zeit immer wie im Fluge und macht echt viel Spass.
Am Abend gibt es oft noch Bewegung und wir spielen mit den Tuk Tuk Fahren Fussball auf diesen Acker.


Natürlich ohne Schuhe, nach dem ersten Mal konnte ich danach fast nicht gehen, weil meine Fußsohlen durch die Steine und Schutt total aufgescheuert waren - nur die Harten kommen durch. Aber es macht soviel Spass mit diesen Leuten zu spielen, nie wird angefangen zu streiten und sie spielen auch nicht agressiv sondern locker und lässig, aber doch auch mit "gesundem" Ehrgeiz.

Danach gibt es öfters noch ein Bier, die Männer hier in Kambodscha trinken sehr viel und gerne. Die Frauen trinken kaum bis nie, genauso wird es nicht gerne gesehen, wenn sie rauchen, die Kultur ist hier so. Bier trinken ist sehr sozial, in der Runde wird immer das Bier geteilt und jedes Mal wenn einer trinkt, wird mit der gesamten Runde angestossen. Das heißt, der Abend besteht aus vielen "TSCHUL MUI" (Prost auf Khmer).
Einige trinken bis zum Umfallen, dann gehts natürlich besoffen mit dem Motobike nach Hause, die Polizei kontrolliert hier nicht. Leider passieren auch viele Unfälle wo die Leute besoffen sind und meistens wird Fahrerflucht begangen weil diese Leute kein Geld für die Arztkosten haben die sind dann aufbringen müssten. Traurig aber wahr.

Das wars mal wieder von mir, dauert nicht mehr lange und dann gibts direkte Berichte in Österreich! Freu mich schon!!!!

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